Ein Garten, der im Frühling, im Sommer wie auch im Herbst und Winter jeweils auf seine ganz eigene Art beeindrucken soll, muss beständig gepflegt werden. Das gilt auch für den Gartenmonat Juli. Bevor der Hobbygärtner also seinen Garten vom Liegestuhl aus bewundern darf, warten noch zahlreiche Gartenarbeiten auf ihn. Welche Tipps zur Gartenpflege Sie im Juli durchführen können, damit das Gartenjahr 2019 zum Erfolg wird, erfahren Sie nachfolgend hier im Gartenpflege-Kalender für den Juli.
Gartenarbeiten im Juli
Der Monat Juli ist statistisch gesehen der wärmste Monat, so daß zu den wichtigsten Gartenarbeiten im Monat Juli wohl die Gartenbewässerung zählen dürfte. Und auch wenn die Statistik nichts über die tatsächliche Wetterlage aussagt, so gilt im allgemeinen der Hochsommer als der Höhepunkt von Hitze und Trockenheit. Deshalb ist klug durchgeführtes und ausreichendes Wässern der Pflanzen unabdingbar. Gerade wenn es zu wenig regnet muß der heimische Garten gewässert werden. Nach dem Wässern bzw. nach starken Regenfällen und Sommergewittern, sollte auch der verkrustete Boden etwas aufgelockert werden, damit der schnellen Verdunstung entgegengewirkt wird.
Die günstigste Zeit zur Gartenbewässerung ist der frühe Morgen, gefolgt vom frühen Abend, der von berufstätigen Menschen zumeist bevorzugt wird. Tagsüber bzw. in der prallen Mittagssonne würde das Wasser viel zu schnell verdunsten und damit auch nicht die Pflanzen ausreichend mit Wasser versorgen. Es sei denn, man gießt besonders lang bzw. dauerhaft. Darüber hinaus können kleine Wassertropfen auf den Blättern der Pflanzen durch die Sonne einen Brennglaseffekt erzeugen, so daß auf Früchten und Pflanzenblättern unerwünschte Schäden durch Verbrennungen entstehen.
Bei blühenden Sträuchern und Bäumen kann nun die Düngergabe zurückgefahren werden, damit diese Gehölze nicht zu stark weiter wachsen. Auch bei Sonnenschein und längerer Trockenheit sollte man nicht zu Düngermitteln greifen, da die hohe Mineralsalzkonzentration im Boden dann den Zellsaft aus den Pflanzenteilen ziehen würde, so daß die Pflanzen daraufhin vertrocknen.
Bei Stauden sollte man die verblühten Blüten entfernen, um die weitere Blütenbildung anzuregen. Bei Stauden die zweimal blühen, wie beispielweise Rittersporn, werden die Stauden nach der Blüte eingekürzt bzw. abgeschnitten – etwa bis auf 10cm über dem Boden.
Im Monat Juli können die sogenannten Zweijährigen ausgesät werden, die dann im nächsten Frühling den Garten in ein Blütenmeer verwandeln. Dazu zählen z.B. Mohn, Bartnelken, Stiefmütterchen, Vergißmeinnicht usw.
Im Juli ist im Gemüsebeet bereits vieles abgeerntet, was aber nicht bedeuten muß, daß die Beete jetzt bis zum nächsten Frühjahr ungenutzt bleiben müssen. Im Gemüsegarten kann deshalb die Zweitfrucht gesetzt werden. Beispielsweise wären Sellerie, Lauch, Buschbohnen und Grünkohl denkbare Gemüsesorten für die Zweitfrucht.
Ähnliches gilt auch für den Kräutergarten, denn auch Kräuter können jetzt noch gesät werden. Beispielsweise kann im Juli nochmals Dill, Kerbel, Majoran und Petersilie ausgesät werden. Manche Kräuter wie Ysop, Oregano, Thymian, Melisse oder auch Pfefferminze können jetzt auch kräftig zurückgeschnitten werden, damit ein Neuaustrieb mit frischen Grün beginnt. Den Rückschnitt im Juli kann man mit etwas gärtnerischem Geschick auch dafür nutzen, um seine Kräuter durch Stecklinge zu vermehren. Die Vermehrung durch Stecklinge funktioniert zum Beispiel relativ leicht bei Rosmarin, Thymian und Oregano, sofern man die frisch abgeschnitten und eingepflanzten Stecklinge stets etwas feucht hält.
Bei den jetzt stark wachsenden Tomatenpflanzen darauf achten, daß man ständig die Seitentriebe ausbricht bzw. entfernt.
Im Juli haben auch Schädlinge noch Hochsaison, so daß man je nach Stärke des Schädlingsbefalls entscheiden muß, welche Pflanzenschutz-Maßnahmen jetzt vorgenommen werden sollten. Während ein leichter Befall mit Schädlingen durchaus als normal angesehen werden kann und vielleicht auch hingenommen werden sollte, sollte beim ersten Anzeichen von explosionsartiger Schädlingsvermehrung gezielt nach einem Gegenmittel gesucht werden. Sofern man sich für ein Pflanzenschutzmittel entscheidet, sollte man sorgfältig die Anwendungshinweise befolgen, oder besser gleich auf biologische Mittel ausweichen. Teilweise können Schädlinge auch gezielt durch den Einsatz von entsprechenden Nützlingen bekämpft werden.
Darüber hinaus beginnt im Monat Juli die Urlaubszeit, deshalb sollte man möglichst frühzeitig jemanden bitten, im Sommer, während der Abwesenheit des Gartenbesitzers, den Rasen zu mähen, zu wässern und die Gartenpflanzen zu gießen. Bei den dringendsten Gartenpflegearbeiten, die nicht warten können, kann vielleicht ein Nachbar aushelfen, aber es gibt auch Unternehmen die während des Urlaubs die Gartenpflege übernehmen. Ansonsten gibt es, je nach Wetterlage, einen vertrockneten oder verfilzten Rasen, gegen den auch der Rasenmäher dann erstmal machtlos ist.