Buchsbäume sind hierzulande beliebte Zierpflanzen in Haus- und Hobbygärten, da sie sich gut zurückschneiden und in Form bringen lassen. Wie der lateinische Name „Buxus sempervirens“ schon verrät, ist der Buchs immergrün und deshalb werden Buchsbaumzweige auch gerne für Gestecke und Dekorationen verwendet. Das alles könnte sich jedoch bald ändern, denn seit einigen Jahren bedroht ein neuer Schädling den Buchsbaumbestand in Hausgärten und Parkanlagen in Deutschland. Die Raupe des Buchsbaumzünslers (Diaphania perspectalis), ein ostasiatischer Kleinschmetterling, wurde vermutlich im Jahre 2005 über den weltweiten Pflanzenhandel nach Mitteleuropa eingeschleppt (Stichwort: Neozoon). Seit dieser Zeit breitet sich der Buchsbaumzünsler, ausgehend vom südlichen Oberrhein, unaufhaltsam weiter nach Norden aus. In einigen Gebieten kommt der Buchsbaumzünsler bereits in solchen Massen vor, daß die Raupen schon mehrere Jahrzehnte alte Buchsbaum-Bestände komplett durch Kahlfraß zerstören konnten.
Die Raupen des Buchsbaumzünslers werden bis zu fünf Zentimer lang und sind dann leicht an ihrer grünen Farbe, den schwarz-weißen Körperstreifen, weißen Borsten und dem schwarzen Kopf zu erkennen. Allerdings durchlaufen die Raupen mehrere Larvenstadien und die jungen Raupen sind gerade mal einen Zentimeter lang und leider im Grün des Buchsbaumes nicht ganz so gut zu finden.
Eine Bekämpfung durch umweltfreundliches Absammeln ist deshalb eher schwierig, zumal sich die Schädlinge von innen nach außen durch den Buchs fressen. Das bedeutet zumeist, sobald man die Fraßschäden an zuvor dicht belaubten Buchsbaumpflanzen bemerkt, ist es meistens schon viel zu spät für wirksame Maßnahmen und Gegenmittel (Spritzmittel [->] ). Was kann man trotzdem tun?
Bekämpfung des Buchsbaumzünslers – Was kann man tun?
Eine Bekämpfung des Buchsbaumzünslers ist nicht leicht. Die Raupen fressen sowohl Blätter und die grüne Rinde der Zweige, so daß von befallenen Buchsbaumpflanzen im schlimmsten Fall nur noch ein braunes Pflanzengerippe übrig bleibt. Und die wenigen zugelassenen wirksamen Spritzmittel wirken auch nur gut bei den noch frühen Larvenstadien. Deshalb ist die Früherkennung des Buchsbaumzünsler-Befalls ein wichtiger Schritt bei der Bekämpfung. Ist die Zierpflanze nämlich befallen, muss schnell gehandelt werden, da sich die Raupen irgendwann verpuppen und der Schmetterling dann erneut seine Eier im Buchsbaum ablegt. Die Entwicklungsdauer ist dabei temperaturabhängig, aber man muss davon ausgehen, daß in Deutschland 2-3 Generationen im Jahr gebildet werden können und so irgendwann auch der letzte Buchsbaum im Garten kahlgefressen wird. Erschwerend kommt hinzu, daß dem Buchsbaumzünsler ausschließlich die Blätter des Buchsbaums als Nahrungsquelle dienen. Deshalb sollte man ab März bzw. April damit beginnen seine Buchsbäume im Garten auf Schädlingsbefall zu untersuchen und den Buchsbaum vorsorglich mit einem Spritzmittel gegen Raupen wie Xentari [->] zu behandeln. Denn jeder befallene Buchsbaum trägt zur weiteren Verbreitung des Buchsbaumzünslers bei und man kann nur versuchen die kommende Raupen-Generation abzutöten, damit eine explosionsartige Weiterverbreitung des Buchsbaumzünslers unterbunden werden kann.
Man sollte also versuchen, bereits die noch jungen Larven im Frühjahr im Buchsbaum aufzuspüren. Ein guter Indikator für einen Befall sind kleine Gespinstnester, in denen sich die jungen Raupen zunächst aufhalten, bevor sie sich im Inneren der Buchsbaumkrone ausbreiten. Ein weiteres charakteristisches Anzeichen für beginnenden Raupenfraß sind die grün-gelben Kotkrümel der Raupen. Diese Kotkrümel fallen aus dem Buchsbaum wenn man am Blattwerk rüttelt. Dazu legt man idealerweise ein weißes Blatt Papier direkt unter die Pflanze, dann sieht man recht schnell was mit Kotkrümeln gemeint ist. Manchmal fällt dabei auch die ein oder andere Raupe aus dem Buchsbaum.
Die frühzeitige Befallserkennung hilft auch bei dem effektiven Einsatz von Spritzmitteln, wie oben bereits kurz angesprochen. Ist der Befall sehr stark und die Raupen noch relativ klein, dann bieten sich Insektizide auf der Basis des Bacillus thuringiensis an, z.B. „Neudorff Raupenfrei Xentari [->]“, oder auch „Schädlingsfrei Careo von Celaflor [->]“ bzw. vergleichbare Präparate und Spritzmittel zur Bekämpfung an. Als besonders wirksam hat sich dabei die Spritzung von innen nach außen erwiesen, denn auf diese Weise kann das Bekämpfungsmittel in alle Pflanzenteile vordringen und auch die dichten Raupen-Gespinste im Inneren der Buchsbaum-Büsche erreichen.