Gartenkalender im Vollfrühling

Starten Sie mit umserem Gartenpflege-Kalender in die Gartensaison 2010. Auch wenn der April 2010 schon viele schöne Tage hatte und nicht besonders viel Regen für den Garten gebracht hat, so gilt dennoch der Mai bekanntlich als der Wonnemonat. Leider macht uns die Witterung häufig noch einen Strich durch unseren Pflanz- und Aussaatkalender, so daß selbst ein „Wonnemonat“ eher einem unfreundlichen April gleichen kann. Schließlich fallen ja auch die Eisheiligen in die Mitte des Monats Mai.

Gartenarbeiten & Aussaatkalender Mai

Normalerweise lockt der Mai den Hobbygärtner mit steigenden Temperaturen und viel Sonne nach draußen – diese arbeitsreiche Zeit bis zur Mai-Mitte wird auch als Vollfrühling bezeichnet. Ab Mai, je nach Großwetterlage, können bereits vorgezogene Sommerblumen (Tagetes, Petunien, Eisbegonien, Zinnien, Fleißige Lieschen, Ringelblumen oder auch Malven) ins Beet ausgepflanzt werden. Jetzt blüht vor allem der Flieder, der den Garten mit seinem Duft erfüllt, Pfingstrosen und Schwertlilien folgen im Verlauf des Monats. Jetzt ist die richtige Pflanzzeit für Nadelgehölze, oder auch für Moorbeetpflanzen wie Azaleen oder Rhododendren. Vor der Pflanzung sollte der Wurzelballen dieser Strauchgehölze gut gewässert werden. Auch bei länger anhaltender Trockenheit müssen alle frisch gesetzten Bäume und Sträucher immer wieder gründlich gegossen werden.

Überwinterte Kübelpflanzen wie Oleander, Fuchsien, Wandelröschen oder Engelstrompeten können bald wieder ihr Sommerquartier im Garten oder auf Balkon und Terrasse beziehen. Sobald kein Frost durch die Eisheiligen mehr droht, beginnt für diese Kübelpflanzen die Freiluftsaison. Sonnenlicht und Frühlingsregen wird ihnen gut tun, sofern die Pflanzen zuvor an einem geschützen, halbschattigen Platz an die UV-Strahlung und die veränderten Standortbedingungen angepasst wurden. Ersparen Sie den überwinterten Pflanzen also in den ersten Tagen noch die pralle Sonne, damit die Kübelpflanzen sich an das Klima draußen gewöhnen können.

Damit Sie den richtigen Zeitpunkt zur Aussaat im Freien nicht verpassen, haben wir im folgenden eine kleinen Aussaatkalender für den Monat Mai zusammengestellt. Im Gemüsegarten kann Anfang Mai der Mangold oder auch diverse Gewürzkrauter wie Dill, Petersilie und Kerbel ausgesät werden. Nach den Eisheiligen werden hauptsächlich die wärmeliebenden Gemüsearten gesät. Dazu zählen vor allem Busch- und Stangenbohnen, Gurken, Sellerie oder auch Zucchini. Wärmeliebende Kräuter, wie Basilikum, Majoran, Estragon und Koriander können nach dem Saatkalender Mai ebenfalls zu diesem Zeitpunkt ausgesät werden. Im Ziergarten kann jetzt an windstillen Tagen auch neuer Rasen ausgesät werden, besonders günstig, wenn Tage mit warmem Landregen in Aussicht sind.

Sofern Gemüse bzw. Kräuter im Vorbeet, Gewächshaus oder auch auf der Fensterbank vorgezogen wurden, dann können diese ab Mitte Mai ihren endgültigen Platz im Gartenbeet einnehmen. Diese vorkultivierten Pflanzen haben dann in der Regel bereits einen beträchtlichen Wachstumsvorsprung vor der Freiland-Aussaat. Es gibt gegen Ende Mai also noch eine Menge zu tun, wenn Tomaten, Paprika, Chili-Pflanzen, Zuckermais, Spinat, Artischocken, Basilikum, Majoran oder auch der Rosmarin umgetopft bzw. im Gemüse und Kräutergarten ausgepflanzt werden wollen.

Aber nicht nur für den Hobbygärtner ist jetzt die Gartenzeit eröffnet, auch für zahlreiche Pflanzenschädlinge beginnt jetzt die Garten-Hochsaison. Die Blattläuse tummeln sich bereits wieder an den Rosenknospen, während natürliche Gegenspieler wie Marienkäferlarven noch auf sich warten lassen. Spritzen Sie deshalb die Läuse erst einmal mit einem harten Wasserstrahl ab, um den Befall zurückzudrängen. Eventuell muß auch bereits im Mai die erste Spritzung mit Pflanzenschutzmitteln gegen weit verbreitete Pilzkrankheiten wie Mehltau, Sternrußtau oder Rosenrost vorgenommen werden. Natürlich kann man vorbeugend auch mit selbst angesetzten Pflanzenjauchen wie etwa Brennnesselsud oder Jauchen aus Beinwell, Knoblauch, Zwiebel oder Ackerschachtelhalm experimentieren, was die gefährdeten Pflanzen stärken und widerstandsfähiger gegen Krankheiten machen soll. Auch Neem-Präparate zur biologischen Schädlingsbekämpfung haben sich vielerorts bewährt und sind seit einigen Jahren auch bei Hobbygärtnern beliebt.

Erdbeeren gelten als das Frühjahrsobst schlechthin und eröffnen traditionell die Erntesaison gegen Ende Mai. Damit sich die Früchte aber auch gut entwickeln, benötigen Erdbeerpflanzen von der Blüte bis zur Fruchtreife relativ viel Wasser. Bei Trockenheit müssen Erdbeeren deshalb zusätzlich gegossen werden, damit den kugeligen Vitaminspendern nicht frühzeitig der „Saft“ ausgeht und ihre Erdbeerpflanzen verkümmern. Mulchen Sie zusätzlich mit Grasschnitt oder Stroh, damit die Erdbeeren bzw. der Boden vor dem Austrocknen geschützt wird und die heranreifenden Früchte keinen Schaden nehmen und vor Verschmutzung geschützt werden.